Das Leben eines Tierschutzhundes

Der unverstandene Hund

Dieses Gedicht widme ich Mocca - Es ist ihre Geschichte.

Siehst du mich?

Ich bin doch hier...

Verfilztes Fell, verzeihe mir.

Ungepflegt und unscheinbar,

einsam und dem Tode nah...

In der Kälte geboren, meiner Mutter entrissen,

wo ist sie nur? Ich werd sie vermissen.

Gefangen hier an diesem Ort -

Kein Weg führt raus, ich kann nicht fort.

Wo bin ich nur, was mach ich hier?

Ein wenig Liebe, das wünsch ich mir.

Wir sind hier so viele und doch bin ich allein,

ich wünschte ich könnte wo anders sein.

An einem Ort, an dem es heller ist,

sodass man all seine Sorgen vergisst.

Ich sitze hier und sehe nur Gitter...

Siehst du mich? Tut mir leid, wenn ich zitter.

Es ist so kalt und Angst hab ich auch,

hörst du das Grummeln in meinem Bauch?

Wann gab es hier zuletzt was zu essen?

Ich glaub man hat uns einfach vergessen.

Vergessen, weil es niemanden gibt,

der sich um uns sorgt und uns liebt.

Nur Hunde die sich gegenseitig beißen

und sich Narben in Körper und Seele reißen.

Wir sind hier alle nur noch Haut und Knochen,

als Sache behandelt - Doch haben wir Herzen, die pochen.

Die Nacht bricht an, aber ich krieg kein Auge zu.

Wir alle sind müde und kommen nicht zur Ruh'.

Hört uns denn niemand bellen und weinen?

Wir sind in der Hölle - Interessiert das denn keinen?

Der Tag beginnt, es kommen Männer herein,

ich rieche Hass und höre sie schreien.

Mit Schaufeln schlagen sie sich die Wege frei...

wir kamen doch nur neugierig herbei.

Warum tun sie mir weh, warum hassen sie mich?

Mama, ich vermisse dich.

Ich bin namenlos, trage nur eine Nummer,

die Todesliste bereitet mir Kummer.

Wie kann der Mensch nur so herzlos sein?

Wir werden misshandelt - Tagaus, tagein.

Die Sonne geht auf - Doch für uns scheint sie nicht,

ist am Ende des Tunnels Licht?

Nun kommt jemand und sperrt mein Gefängnis auf,

komm ich denn jetzt in den Himmel hinauf?

In der hintersten Ecke verstecke ich mich,

doch ich sehe zum ersten Mal ein nettes Gesicht.

Eine Dame kommt her, sie kniet sich zu mir,

mit einem Lächeln sagt sie "Ich helfe dir".

Sie nimmt mich mit, ein paar Andere auch,

ich spüre zum ersten Mal einen Liebeshauch.

Und doch bleiben viele von uns in der Hölle zurück...

Der Himmel wartet, das ist das einzige Glück.

Wir werden in neue Zwinger gebracht,

ich habe Angst - Doch hier wird fröhlich gelacht.

Bin ich nun an einem besseren Ort?

Ich sehe viele Hütten mit Stroh darin dort.

Bekomme ich solch ein warmes Bett?

Die Menschen hier sind scheinbar nett.

Doch trotzdem ist es sehr laut und kalt,

werde ich in diesem Zwinger alt?

Hunderte Hunde bellen und weinen,

ich kann mich kaum halten auf meinen Beinen.

Der Hölle entkommen und noch ganz schwach,

ich schlafe halb ein doch ich bleib' lieber wach.

Die Angst ist auch hier mein ständiger Begleiter,

wie geht das Leben wohl für mich weiter?

Mit dieser Angst schlaf ich dann ein,

wird morgen ein besserer Tag sein?

Ich wache auf, der Beton ist kalt,

ich hoffe ich darf in die Strohhütte bald.

Doch ich müsste drum kämpfen, der Platz ist belegt -

Ich hab mich nun wieder auf den Beton hin gelegt.

Nun gibt es Futter, eine Frau kommt herein,

werd' ich heut wohl mal halbwegs satt sein?

Die Hunde streiten und beißen sich auch,

doch ich hab endlich was im Bauch.

Das Leben ist schwer, auch wenn man uns mag,

aber es ist ein Kampf - Tag für Tag.

Ich sehne mich nach Liebe, doch mir fehlt das Vertrauen,

zu oft wurde ich vom Mensch enttäuscht und gehauen.

Deshalb würde ich beißen also bleib lieber fern,

ich bin eine harte Schale mit weichem Kern.

Meine Strategie ist es aus Eigenschutz nach vorne zu gehen.

Ich mach das aus Angst, kannst du mich verstehen?


Die Jahre vergehen, ich werde älter,

bleibe ich für immer in diesem Shelter?

Eines Morgens kommt ein Fremder herein,

ich habe Angst und mach mich ganz klein.

Er nimmt mich mit, was passiert mit mir?

Ein Bus voller Boxen, was machen die Hunde hier?

Der Mann sperrt mich ein, die Hintertür knallt,

ich hab so Angst und mir ist eiskalt.

Komm ich nun in die Hölle zurück?

Bitte denk an mich und wünsch mir Glück.

Nach vielen Stunden halten wir an,

zu mir kommt der fremde Mann.

Er trägt mich hinaus, was geschieht mit mir?

Dort wartet eine Frau und sagt "Ich danke dir!".

Wofür ist sie dankbar, was ist denn los?

Sie hat Tränen in den Augen und im Hals einen Kloß.

Sie bringt mich in einen Garten hinein,

ich spüre Gras unter meinen Pfoten, ich mache mich klein.

Wird sie mir weh tun, mich misshandeln?

Oder wird sich mein Leben endlich zum Guten wandeln?

Ich spüre Liebe und doch kann ichs nicht glauben,

wird man mir das Dasein im Haus erlauben?

Wir gehen hinein doch ich traue mich kaum,

ist das alles nur ein Traum?

Ein warmes Bett steht für mich bereit,

ist das hier die Wirklichkeit?

Ich lege mich hin und komme zur Ruh',

meine Äuglein fallen mir bald schon zu.

Danach werd' ich gewaschen, denn ich stinke so sehr,

ich werde gekämmt und noch vieles mehr.

Zum ersten Mal kümmert sich jemand um mich...

Lieber Mensch, lass mich bitte nie mehr im Stich.

Wir gehen hinaus und die Welt ist so groß,

ich schau' in die Ferne, alles ist so endlos.

Doch was ist das alles hier?

Fahrzeuge, Menschen, ein komisches Tier...

Ich schieße nach vorn und belle lautstark,

ich will es vertreiben, alles überfordert mich arg.

So viele Geräusche, die Welt ist so groß,

was ist das hier alles denn bloß?

Ein Fremder ruft "Zeig ihm, dass du der Boss hier bist!"

Ein Glück, dass mein Mensch verständnisvoll ist.

Sie kennen mich nicht und doch reden sie mit,

niemand weiß welche Qualen ich erlitt.

Liebe und Zeit statt Druck und Gewalt,

der Mensch war zu mir lang genug eiskalt.

Ich muss Vertrauen aufbauen in Mensch und Welt,

ich brauche jemanden, der meine Pfote hält.

Meine Vergangenheit holt mich immer wieder ein,

doch zum ersten Mal bin ich nicht allein.

Ich habe gelernt dir zu vertrauen,

du hast mir Zeit gegeben, um Bindung aufzubauen.

Du gestehst mir Fehler zu, denn ich muss erst verstehen...

wie diese Welt hier funktioniert - Wir werden's langsam angehen.

Mit dir werde ich es meistern zu leben,

denn das was ich brauche wirst du mir geben.

Danke mein Mensch, ich bin angekommen...

Du hast mich mit meinen Fehlern angenommen.

Nun werd' ich geliebt und bin in Sicherheit,

du hast mich von meinem Leid befreit.


Ich hoffe, dass es viele Menschen gibt,

denen etwas an uns Tierschutzhunden liegt.

Es gibt so viele, die auf ein zu Hause warten,

gib ihnen bitte die Chance in ein neues Leben zu starten.

Meine Freunde warten noch dort...

In der Hölle - auf einen besseren Ort.

Halb verhungert und auf kaltem Beton,

eine kleine Spende hilft ihnen schon.

Danke an alle, die helfen wollen,

gemeinsam bringen wir einen Stein ins Rollen.


(c) Hunde-Fair-Bindung

Mit Teaming könnt ihr für nur 1 Euro monatlich die Hunde in Rumänien unterstützen

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